Kaufpsychologie an Black Friday

  • Im Oktober 2021 führt das Internetportal „Blackfriday.de“ in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Appinio eine repräsentative Befragung (gequotet nach Alter und Geschlecht) unter 1.000 Personen im Alter von 16 bis 65 Jahren in ganz Deutschland durch.
  • Untersuchungen zeigen, dass der Black Friday mittlerweile in allen Bevölkerungsschichten bekannt ist und nur wenige Verbraucher den Aktionstag nicht kennen. 97 % von 1000 Befragten gaben an, den Black Friday zu kennen.

Drei Viertel planen Einkauf am Black Friday!

76 % der Befragten planen einen Einkauf für den Black Friday 2021, wobei die Mehrheit zwischen 100 und 200 Euro ausgeben möchte (30 %).

Der Anteil der Menschen, die bereit sind, mehr als 500 Euro auszugeben, ist von 8 % im Jahr 2020 auf 14 % gestiegen. Umfrageergebnisse zeigen, dass viele Käufer zwar im Vorfeld des Black Friday Limits gesetzt haben, dies aber nicht allzu ernst nehmen. Ganze 89 % der Black-Friday-Käufer gaben an, dass sie bereit wären, ihr ursprüngliches Budget zu überschreiten. Einzige Voraussetzung ist, dass es sich bei dem Schnäppchen um ein sehr gutes Angebot handelt.

So funktioniert die Einkaufspsychologie:

Wir haben eine Struktur im Gehirn, die wir als Belohnungssystem bezeichnen. Das heißt: Jedes Mal, wenn diese Strukturen aktiviert werden, sind verschiedene Gruppen von Nervenzellen angeregt. Dann fühlt sich das Gehirn außerordentlich wohl. Und zwar so wohl, dass es alles andere ein bisschen vergisst.

Im Vergleich zu normalen Preisen an Gegenständen aktivieren Wörter wie Rabatt oder Sonderangebot diese Region besonders. Es gibt im Gegenzug natürlich auch Regionen im Gehirn, wo man abwägt „Ich brauche das – ich brauche das nicht. Das ist viel zu teuer“. Aber die Region ist kaum noch aktiv, wenn der Käufer mit Schnäppchen konfrontiert wird. Sie kaufen und nehmen mit – ohne Berücksichtigung, ob wirklicher Bedarf da ist und ohne wirkliche Abwägung.

Also warum kaufe ich dann etwas, was ich gar nicht brauche?

Nur weil es günstig ist und das Günstige im Gehirn einen Schalter umlegt. Und dieser Schalter signalisiert: Du brauchst nicht mehr zu vergleichen, man weiß ja nie, wofür man das brauchen könnte. So nach dem Motto: Der nächste Krieg kann kommen. Es gibt auch Leute, die das krankhaft machen. Bei denen zu Hause stapeln sich die unausgepackten Dinge.

Welche potenziellen Gefahren gibt es noch für Käufer?

Das Kaufen mit Kreditkarte erleichtert es dem Gehirn, den eigentlichen Geldverlust zu verdrängen. Ich warne immer davor, solche Dinge wie Shopping bargeldlos zu machen. Die Rechnung kommt dann einen Monat später und man hat es schon fast wieder vergessen.

Wenn ich mir etwas kaufe und dafür Scheine geben muss, dann ist der Verlust in dem Moment viel deutlicher. Und dann ist dieser Verlust dem Gehirn ab einer gewissen Höhe auch unangenehm. Wenn ein Mantel 200 Euro kostet und ich den bar bezahle, dann schmerzt das. Selbst wenn er um 100 Euro reduziert war.

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