Wenn wir so weitermachen, wie bisher, nähen wir in Zukunft die T-Shirts für die Chinesen. Weshalb? Weil wir uns auf unseren gestrigen Erfolgen ausruhen, während die asiatischen Länder auf die digitale Überholspur gehen. Wie kommen wir wieder runter von der digitalen Standspur?
Wir Deutschen sind Weltmarktführer und Made in Germany ist DAS Qualitätsmerkmal weltweit. Das war einmal. Heute ruhen wir uns auf den Erfolgen der Vergangenheit aus, während aufstrebende Nationen uns den Rang ablaufen. China hat als Staatsziel die weltweite Führerschaft beim Thema KI für 2030 als Ziel ausgerufen. In Deutschland wird gerade Microsoft Teams aus Datenschutzgründen aus Schulen verbannt. Datenschutz ist wichtig, ist in Deutschland aber auch oft Tatenschutz.
Wenn wir auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben wollen, geht das nur über eine klare Differenzierung gegenüber anderen Nationen. Mangels vorhandener Rohstoffe und hoher Arbeitskosten in Deutschland, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Was könnte das sein? Hier können wir uns durchaus auf unsere Stärken beziehen und unsere gestrigen Fähigkeiten mit Zukunftstechnologien kombinieren. Im Automobilbau haben wir beispielsweise eine unbestritten hohe Kompetenz in den klassischen Ingenieurs-Tugenden. Wenn wir es schaffen diese Ingenieurs-Meisterstücke auch in die digitale Welt zu bringen, haben wir eine Chance.
Dazu ist es auch wichtig, klar in der Kommunikation zu sein, so wir der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Herbert Diess, der vor kurzem fast seinen Job verlor, als er kommunizierte, dass das Hauptwerk von VW in Zukunft nicht mehr benötigt werde, da es keine Verbrenner-Motoren mehr geben wird. Die Reaktion der Arbeitnehmervertreter hat sehr deutlich gezeigt, dass wir beim Thema Besitzstandswahrung immer noch eher Weltmeister sind, als beim Thema Innovationen. Wenn sich das nicht schnell ändert, werden wir in Zukunft die T-Shirts für die Chinesen nähen.